© by Wilhelm Maria Lipp

Meerblick

Siehst du, die gebroch´nen Wellen,
Zeugnis für des Wassers Macht,
spiegeln letzte Sonnenstellen,
die die Dämm´rung noch erhellen,
bis sie weicht der finstern Nacht.

Meeresrauschen, Meereswogen
lockten mich ins weite Nass.
Hätten mich fast reingezogen,
als mich einst mein Freund betrogen,
ich vernebelt war vor Hass.

Heute trägt mich deine Liebe,
die wie Wasser mich umhüllt.
So vergess´ ich alte Hiebe
und die einst´gen bösen Triebe.
Bin von unserm Glück erfüllt.