© by Wilhelm Maria Lipp

 

DER MENSCH – DIE ERDE

 Was der Mensch macht, tut er gründlich,
ohne Maßen werkt er stündlich.
Unterwerfen ist sein Ziel,
weil er stets nur herrschen will.
Was der Mensch aus diesem Grunde
alles schafft, vernehmt zur Stunde:

 Flüsse stauen, Brücken schlagen,
Dämme bauen, Erd‘ abtragen,
Ziegel formen, Steine hauen,
Häuser normen, Städte bauen,
Wald umsägen, Tiere jagen,
Straßen legen, nicht viel fragen.

 Pflanzen spritzen, Luft verpesten,
Erd‘ vergiften, Tiere mästen,
Fische fangen, Meer verseuchen,
Macht erlangen, Vögel scheuchen,
Pelztier jagen, Leder gerben,
Mode tragen, Haare färben.

 Bruder morden, Stärke zeigen,
Leut‘ versklaven, Gegner beugen,
Kriege führen, Schmerzen bringen,
Freunde, Feinde niederringen.
Himmel stürmen, Sterne greifen,
Gene mischen, Gottheit streifen.

 Der Mensch fühlt sich als Herr der Welt,
vergißt dabei auf das, was zählt,
wie lang schon Tier‘ und Pflanzen leben,
wie kurz sein Dasein ist dagegen.
Er ändert, wo er kann, immens
und nennt sich HOMO SAPIENS!