© by Veronika Kiemayer

Der Umbruch

Wohlstand und Frieden waren uns beschieden,
doch wir wollten mehr, waren niemals zufrieden.
Wir dachten wir seien weise, gescheit und klug,
wir besaßen alles und hatten doch nie genug.

Wir hatten Reichtum, Besitz und Geld,
wir konnten bereisen die ganze Welt,
genossen das Leben und Luxus pur,
zerstörten aus Profitgier unsere Natur.

Wir strebten nach Ansehen, Ruhm und Macht,
zeigten stolz auf das, was wir alles vollbracht.
Sämtliche Güter konnten wir kaufen und erwerben,
liefen blind und taub unaufhaltsam ins Verderben.

Beherrscht von Hektik hatten wir keine Zeit,
ließen uns treiben von Terminen und Geschäftigkeit.
Die Medien berichteten von Not und Gewalt,
doch unsere Herzen stumpften ab, wurden kalt.

Unersättlich verlangten wir nach immer mehr,
der Glaube verschwand, Kirchen blieben leer.
Im Wohlstand vergaßen die Menschen auf Gott,
missachteten die Gesetze und sein Gebot.

Plötzlich und leise, wie ein Dieb in der Nacht
hat ein winziges Virus den Umbruch gebracht.
Es wird begleitet von Krankheit und Tod,
Quarantäne, Einsamkeit und große Not.

Erschrocken hält die Welt den Atem an,
fragt bang, wie man das Unheil stoppen kann.
Verstummt ist das Dröhnen der Motoren,
Fabriken stehen still, Arbeitsplätze gehen verloren.

Verzweifelt fragen Menschen nach dem Morgen,
Existenzangst und Veränderung bereiten Sorgen,
Dennoch bauen wir voll Vertrauen auf unsere Kraft,
darauf, dass man miteinander vieles schafft.

Denn mitten im Elend und bitterem Leid
erblühen Rosen der Liebe und Menschlichkeit.
Die Helden des Alltags in großer Zahl
helfen unermüdlich, lindern die Qual.

Tägliches Gebet vereint die Menschen der Welt,
eine Kerze der Hoffnung wird ins Fenster gestellt.
Dieses Licht will uns Menschen eindringlich mahnen:
Ihr könnt Vieles schaffen, doch GOTT spricht das Amen.