© by Herta Koroschetz

Zeit zum Nochdenka

Im Fruahjoahr 2020
hot sich a jeda dahoam verschanzt.
Unfreiwillig hot ma auf oamoe Zeit,
koan Mensch´n siacht ma weit und breit.
De Kinda mochan de Hausaufgab´n daham,
weil de Schul`n olle zuag´sperrt san.
Oma und Opa wer´n net besucht,
weil ma so a Aunsteckung zum Obwehr´n vasucht.

Komisch, auf oamoe foahrt ma a net wegen jeden Schmorr´n umanaund
und woscht sich vü öfter oes normal de Haund.
Da Coronavirus is wia a Blitz zu uns kemma
und tuat an jeden de Freiheit nehma.
Vor lauter Kraunkheit und wos nu oes wird,
hot ma oba oans a gaunz deutlich g´spüat:
Waunn´s auf wos aunkummt, hoeten de Leut z´aumm
und ma ruaft öfta Familie und Freunde aun.
Ma wü wiss´n obs eana guat geht
und wias um ea Gesundheit steht.

Ma nimmt se Zeit für a Buach oda a Heft
wos ma scho laung durchblättern mecht´.
Über des, wos in Zeitungen steht wird diskutiert
und wos vielleicht später sein wird.
Befremdlich is für uns de Situation
und de Froge „WOS WIRD?“, hört ma unausgesproch´n a schon.
Über´n Zaun frog´n de Nochboar´n : “is ollas ok?“
Weil ma soll jo net zu oan zuwi geh.
„Es passt“, sogt ma d´rauf, san ma froh
und hofft, es bleibt a aso.

Waunn mia de Zeit guat übasteh´n,
wer´n mia mitanaund zu an Heurigen geh´n.
Bis duathin tan mia Rätsl auflös´n
und a poa guate Bücha les´n.
Einige G´schichtl´n vom Pielachtoe
vatreib´n de Sorg´n ollemoe.
Waunn des net hüft, vasuach i söba zu schreib´n,
dass für de Jüngeren a a poa Zeilen bleib´n.
Vielleicht liest des a de nächste Generation
und redet darüber noch Joahren, wia mia heut, davon.