by Renate Schebek
Der größte Garten
Als Herrn der Wöd, spü ma uns auf
und druckn ihr an Stempel drauf.
Mir san so derartig borniert,
dass s´immer schlechter für uns wird.
Den größten Garten, den wir ham,
den hau ma sukzessive zsamm,
als ob´s a zweite Wöd tät gebn,
auf der wir alle könnten leben.
Gezwungen in a engs Korsett,
find i vom Menschen des ned nett.
Doch tuat er so als ob nix wär,
und die Natur hats wirklich schwer.
Wir betoniern jeds Fleckerl zua
und gebn damit no lang ka Rua.
Mit Kettensägn in der Hand,
fegn wir die Bam von jedem Land.
Im schönen großen weiten Meer,
da schwimmt nur Mist mehr hin und her.
Im Wasser all die schönen Fisch,
san doch scho längstens weggewischt.
Es is a echtes Grauen,
wie wir uns unser Leben verbauen.
Mit Göd kann ma da nix mehr richten,
mir miaßten auf ganz vü verzichten.
Doch dazu san ma zu bequem,
es wird wohl stets so weiter gehn.
Mir sagln uns mit großer Hast
zum Sitzen ab den anzgen Ast.
Einst hats im Garten Eden
nur Glück und Harmonie gegeben.
A Apfel war dann des Verhängnis,
und heut, da san ma in Bedrängnis.
Die Erde zittert, faucht und bebt.
Der Mensch hat z´lang schon hier gelebt.
Vielleicht spült sie ganz keck
uns alle weg wie´n letzten Dreck.
Dann hat sie Zeit sich neu zu finden
und wird sich vielleicht wieder binden
an a Lebewesen, des ned gar so bled
und des das Gfüg der Wöd versteht.
Der Mensch als Individuum
ist hoch entwickelt doch strohdumm.
Anstatt mit der Natur zu leben
so werkt tagtäglich er dagegen.