© by Katharina Tröstl
Kindermund
A Schmunzln ins Gsicht zaubert so a Kindermund,
soin sogn, wos se se denkn – Hauptsoch, se san gsund!
Mei Bua woa Experte in soiche Sochn.
De Gschichtn bringan mit heit nu zum Lochn.
De Erinnerungen draun mochn mei Lebn reich –
drum hob i a poa aufgschriebn fia mi und fia eich.
„Mama“ sogt er mit drei, „i wü net ins Bett.
Wei i glaub, mit meine Augn stimmt wos net.
De foin oiwe zua, owa i wü munta bleim.“
Jo, mein Sohn, du wirst hoid müde sein.
Aum Frühstückstisch sitz ma, des Herz, des locht.
I sog zu eam: „Des is ollas mit Liebe gmocht.“
Vü Leckereien, bunt und frisch auf ana Plottn –
da Bua nimmt volla Freid de große Karottn.
Er beißt eine und vaziagt sei Gsicht beim Essn:
„Mama, i glaub in de Karottn host de Liebe vagessn.“
Bemerkt hod er mit ocht gaunz stoiz,
dass er wia de Mama is, vom söbn Hoiz.
„Mama, i stamm wirkli vo dir ob,
wei i red a so vü wia du.“ sogt er gaunz salopp.
Najo, er hod jo recht, do is wos draun:
Da Opfe foit net weit vom Staumm.
Amoi sama im Winter vom Berg owegfoan,
er vorn auf da Rodl, i hintn, gaunz dafroan.
Do schreit er volla Freid, sei schensta Tog:
„Mama, i bin da Weihnochtsmaun und du da Geschenkesock!“
Des Christkind kaun de greßtn Geschenke bringa.
Irgendwaun hod ers aunzweifelt, es nimma recht glaubn kina.
Des oane Weihnochtn, des Glockerl hod gläut, is er grennt zum Bam,
hod des Riesengeschenk auspockt und glaubt, es is a Tram:
„Mama! Des Christkind, des muass es wirkli gebn!
Wei du kaunst dir so a Geschenk jo niemois leistn im Lebn!“
In da Schui haums eam seggiert, s’woa goa net schen.
Is fia eam und fia mi koa leichte Zeit gwen.
„Wos glaubst denn du, warums des dan?“
hob i eam gfrogt beim Jausna daham.
„Schau Mama“, hod er söbstsicha gredt,
„I bin wia a Käse: de oan meng mi und de aundan hoid net.“
Mit 10 hod er sei erste Freindin ghobt,
vüle Leit haum drüber nur glocht.
Fia mein Buam woa es ernst, fia üwa 3 Joah,
a waun er maunchmoi vazweifelt woa:
„Hach Mama, i bin so erschöpft,“ sogt er auf d’Nocht.
„Jo, vo wos denn?“ hob i laut gedocht.
I frog eam gaunz vawundert und schau eam aun.
„Von der Liebe, Mama“ sogt er, „nur de schuid sei kaun.“
A Schmunzln ins Gsicht zaubert so a Kindermund,
soin sogn, wos se se denkn – Hauptsoch, se san gsund!
… und was, wenn sie nicht gesund? Wenn sie beispielweise an einer Autoimmunkrankheit leiden?
Wow liebe Katharina, echt super! lg Margit