© by Thomas Wanzenböck

Die Lausbuben

Ich habe einst meiner lieben Mutter

in der Küche vertauscht Salz mit Zucker.

Und wofür ich mich bis heute schäme,

der Oma hab ich versteckt die Zähne.

Und es war wahrlich auch nicht Okay,

zu verschenken Opas einziges Toupet.

Es wird einem doch Angst und Bang.

Ein Mann ist ein Lausbub sein Leben lang.

Der Vater konnte das Auto nicht starten,

weil der Schlüssel war verlegt im Garten.

Dem Nachbarn, es wird noch schriller,

habe ich gefladert das Huhn vom Griller.

Und ich hab der Fehlzündung gelauscht

als war beim Rasenmäher der Benzin vertauscht.

Es wird einem doch Angst und Bang.

Ein Mann ist ein Lausbub sein Leben lang.

Und in der Schule war es doch recht übel,

wie wir steckten den Kollegen in den Kübel.

Auch in der Arbeit hab ich viele geneckt

und so manches Arbeitsgerät versteckt.

Tja, das blaue Auge hätte nicht sein müssen,

aber ich musste sie ja unbedingt gleich küssen.

Es wird einem doch Angst und Bang.

Ein Mann ist ein Lausbub sein Leben lang.

Ich hatte auch einen guten Lehrmeister,

denn es geht ja noch viel dreister.

Auch wenn es hat die ganze Nacht gedauert,

mein Vater hat dem Nachbarn die Tür zugemauert.

Und ich glaube sie waren damals zu Viert,

als sie haben die Räder vom Auto abmontiert.

Es wird einem doch Angst und Bang.

Ein Mann ist ein Lausbub sein Leben lang.

Doch der Höhepunkt all meiner Streiche

war als ich spielte meine eigene Leiche.