© by Elisabeth Halbmyr

 Durscht auf Lem

I wü wos dalem,
ma de Wöt live gem.
Obnteia miassn hea,
imma gressa, imma mea!
Der Freiheitsdurscht in mia,
der valosst mi sicha nia.
I wü roasn in jeds Laund,
zu olle Berg, zu jedm Straund.
I wü in olla Länder Sprochn
exotische Gerichte kochn,
ois kostn, auf nix vazichtn miaßn,
varruckt sei und niemois biaßn.
Ma sogt dahoam sterm’d Leit,
owa nu is‘ laung ned so weit.
Nu wü i taunzn, lochn, singa
Und wia a Wüde im Dreieck springa.
I wü da Wöt an Haxn ausreißn
Und in exotische Früchte beißn,
des Lem genießn, bis dass krocht
und i moch zum Tog de Nocht.
Fadheit los i goa ned zua,
weu sunst find I goa koa Rua.
I wü a Lem mit Genuss,
ohne jeglichen Vadruss.
I wü wos mochn, ned nua trama,
weu i kunnt jo wos vasama.
I wü ollas, nur ned vasauern
hinta fade weiße Mauern
Des Lem muas bunt sei, bunt und grö.
Es geht eh de Zeit so schnö.
Wa doch schod, Zeit zan vajuxn,
wau ma’s kau vü bessa nutzn!
Da Durscht auf mehr, der treibt mi au,
damit i amoi sogn kau,
wau mei Lem amoi vablasst:
Mei Lem wor sche, hob nix vapasst!