© by Elisabeth Halbmyr

Kennalerna

Eigentlich is jeda erst a Fremda,
owa manche lernt ma bessa kenna.

Ois ersta dei Mama, de bringt di aufd Wöt,
dann wirst erstmoi dein Papa vorgstöt.
Noch und noch kuman de Vawandtn,
Omas, Opas, Onkln, Tantn,
und dann nu vo’d Ötan de Bekanntn.

In da Kindagortnzeit
Bist am Anfang nu ned so weit.
Vielleicht fremdlst erst, mochst Drama,
und vasteckst di hinterm Rock vo da Mama.

Oba wannst di dann doch viratraust,
san de fremdn Kinda boid vertraut
und erste Freundschoftn werdn baut.
Maunche hoitn fürs Lebn,
oba es wird a aundare gebn.

Ob in da Schui oda im Kindagortn
werdn a Enttäuschungen wortn,
denn du wirst a Leitn begegn‘,
de di ned so bsunders megn.
So wird’s immer sei im Lebn.

Irgendwaun do is’s soweit,
du gest furt, triffst neiche Leit,
und wo ma ned übaoi wen kennalerna kau!
In da Oabad, vor da Haustia, im Bus, in da Bau!

Irgendwaun lernst du a des,
wer da’s guat moant und wer bes.
Je besser dasst wen kennalernst,
woast a, moant’s der mit dir ernst,
isa a guata Kerl oda a foischa Hund
und liagta vielleicht, wanna aufmocht den Mund.

Jo, und irgendwaun im Leben
Wird’s dann a an Partner gebn.
Erst isa wüdfremd, er wird da gfoin,
langsam wirst di dann vaknoin.
Mit Glick beruhts auf Gegnseitigkeit
Und de Hochzeit is nimma weit.
Dann wird boid dei Kind geborn,
und des Gedicht geht los vo vorn.