© by Michael Hatzenbichler

Was ist Leben?

Der Hauch eines Büffels in einer kalten Winternacht

Das Wehen des Windes

Das aufblühen einer Blume in der Prärie

(gesprochen vom blinden Indianerhäuptling Old Lodge Skins im Film Little Big Man) und von mir ungefähr nacherzählt. Das Leben ist kostbar, auf jeden Fall. In allen Dingen, ob lebendig oder unlebendig, steckt ein Geist. Die Quantenphysik sagt dasselbe, nämlich, dass alles mit allem verbunden ist. A. Zeilinger, der berühmte Wissenschaftler, reiste einmal zu buddhistischen Gelehrten nach Tibet, um sie zu fragen, ob sie schon etwas von der Quantenphysik gehört hätten und sie antworteten sinngemäß, dass dieses Wissen schon lange bei ihnen im Buddhismus verankert sei. (Sie blieben Zeilinger aber einen wissenschaftlichen Beweis schuldig!)

Unsereins spürt das Leben meist erst, wenn es einmal irgendwo zwickt oder gar eine schwere Krankheit das Leben bedroht. In glücklicheren Situationen neigen wir dazu, alles als selbstverständlich zu nehmen und sind oft wegen Kleinigkeiten unzufrieden. Wenn ich meinen kleinen Enkeln beim Aufwachsen zusehe, dann spüre ich das pralle Leben, mir wird aber auch meine Vergänglichkeit bewusst.

Leben besteht aus Freundschaften und Beziehungen. Sie sind essentiell wichtig, weil man durch Freundschaften und Beziehungen in einem Geflecht mit der Welt verbunden und vernetzt ist.

Niemand ist eine Insel, ein Gedicht und eine Meditation von John Donne, 1624 geschrieben:

kein Mensch ist eine Insel,

ganz für sich allein;

jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents,

ein Teil des Ganzen.

Wenn eine Scholle ins Meer gespült wird,

wird Europa weniger,

genauso als wenn’s eine Landzunge wäre,

oder das Haus deines Freundes oder dein eigenes.

Jedermanns Tod macht mich geringer,

denn ich bin verstrickt in das Schicksal aller;

und darum verlange nie zu wissen,

wem die Stunde schlägt;

sie schlägt für dich.