© by Michaela Lipp

Mein ständiges Haustier


Er -ja es ist ein Männchen- ist immer bei mir.
Ein Rüde.
Stark und kräftig.
Voller Willenskraft.
Nur selten bin ich stärker.
Wir sind ein Rudel.
Er und ich.

Aber es ist an der Zeit, ihm zu zeigen, wie stark ICH bin.
Er tanzt mir auf der Nase herum.
Er verleitet mich dazu- Unsinn zu machen:
Die Füße hochzulegen und auch zu naschen.
Gestern bekam ich einen Dämpfer:
Ein gesundheitlicher Wert ist viel zu hoch.
Und mein Haustier ist schuld!
Er setzt sich vor mich hin und lockt mich mit Leckerli.
Winkt mit einem bequemen Sessel und legt sich dann vor mich hin, dass ich sitzenbleiben muss.

Aber ich werde ihn besiegen.
Ich nehme ihm die Rudelführung aus den Pfoten.
Ich bin stark- stärker als er!
Vor ein paar Jahren hörte ich mit dem Rauchen auf.
Auch da war er nicht mit einverstanden.
Fütterte den hässlichen Nikotin-Gnom in mir.
Und aber heute:

Ab JETZT werden wir miteinander kämpfen.
Ich werde siegen.
Ich werde das Rudel führen, und ich werde die Macht erlangen.
Mache dich auf etwas gefasst.
Mein innerer Schweinehund.
Ich verbanne DICH aus meinem Leben.