© by Ernestine Gira

Es woa auf d’Nocht und ziemli spod,
wia a Autofoahra gspiad hiazt grod,
a menschliches Bediafnis und a riahn,
so dasas schwa hot schau, ban konzentrian.

Auf oamoi, do zwischn de Staudn de dichtn,
siachta an Polizistn sei Gschäft varrichtn.
Wäu weda Pakplotz nu a Rosthaus in da Näh,
drum bleibta diarekt neman Polizeiwogn steh.

Schnö aussi ausn Auto, es is hägsti Zeit,
dasa si endli va sein Draung befreit.
Wiara fiati is und zruck zan Auto wü,
do steht a zweita Polizist, nua in Ziwü.

„Mein lieber Herr“, moant streng da Polizist:
„Wissen sie nicht, dass das verboten ist?
Noch dazu gleich neben dem Pannenstreifen,
das ist unmöglich, fast nicht zu begreifen!

100 Euro kostet sie das, lieber Mann,
weil ich so etwas nicht dulden kann!“
„Owa Hea Schaundam, i kaun jo nix dafia
ina Kollege, hod des söwi gmocht nem mia!“

„Wie, Sie wollen meinen Kollegen rügen
und sich nicht den Gesetzesworten fügen?“
200 Euro, duat da Oadnungshüta jetzt diktian:
„Weil Sie die Arbeit des Kollegen kritisieren!“

Da Autofoahra schreit: „Des ist ma owa gleich
und das des a Oawat ist, des is man neich!“
„300 Euro, auch wenn es Ihnen nicht gefällt,
er ist nämlich, als Lockvogel hier angestellt!“