© by Margit Lashofer

Ja, das Landjugend-Festl steht wieder vor der Tür. Auch dieses Mal steht wieder Kellnern an der Tagesordnung: lustige Gäste, ein paar Tänze, fesche Jungs dabei! Wie alle Jahre setzen wir uns wieder zum Schluss in der Bar zusammen, unsere Runde, alle Mithelfer. Da rinnt schon so einiges runter! Und Spaß gibt’s genug. Stefan hat dann noch eine krönende Idee zum Abschluss: „Ein Stiefel Bier muss her!“ Gut, auch dieses etwas seltsame Trinkgefäß wird mit Bier gefüllt. Der Schaum rinnt über den Rand. Die erste Runde habe ich Glück, als dritte darf ich trinken. „Naja, das geht ja noch, außer viel Schaum um den Mund ist ja nichts passiert“ , denke ich mir. Ich kenne ja diese Stiefel-Trinkerei, hab immer Angst davor. Nicht, weil ich Angst vorm Zahlen der nächsten Runde habe, wenn ich die letzte bin, oder die vorletzte, wir spielen es ja immer anders. Nein, weil ich nicht den Moment erwischen will, wo mir das Bier ins Gesicht schwappt! Nach ein paar Runden bleibe ich wirklich als vorletzte über. Ich könnt im Erdboden versinken, geht aber nicht! Außerdem muss ich zu meiner Verzweiflung anmerken, mag ich ja gar kein Bier. Aber ja, der Gemeinschafts-Druck auch Gruppenzwang genannt ist bekanntlich ein Luder! „Na, dann ran an die Tat!!!“  Vorsichtig hebe ich das große Glas, schwer ist es ja jetzt nicht mehr. „An die Lippen gesetzt und langsam höher und höher aufheben“, denke ich mir. Und wirklich- es gelingt mir!! Nur ein paar Spritzer erwischen mich, ganz wenig trinke ich. Die anderen haben auf eine „nasse Ladung“ ins Gesicht gewartet und sind enttäuscht von meiner „fast trockenen“ Begegnung mit dem Getränk. „Naja“, denk ich mir, „ich bin nur enttäuscht, weil mir das Bier noch immer nicht besser schmeckt, obwohl andere so gierig darauf sind.“