© by Margit Lashofer

Alle Jahre wieder, wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen nach einem langen Winter hervorschauen, freuen wir uns alle auf den Frühling. Ein neues Erwachen der Natur beginnt.

Es ist schön, zuzuschauen, wie rundherum alles zu grünen beginnt, auch die Vögel fangen an, ihre Lieder zu zwitschern. Auch unsere Tiere freuen sich, wenn sie das erste Mal auf die Weide dürfen. Wir können es kaum erwarten, wieder in der Erde herumzupuddeln, anzubauen und Pflanzen zu setzen. Nach dieser schönen Zeit kommt der Sommer mit seinen meist sehr heißen Zeiten. Bei uns in der Landwirtschaft ist es eine sehr arbeitsintensive Zeit, weil wir den Wintervorrat für unsere Tiere einbringen müssen. Ich mag den Sommer sehr gerne, weil da die Ferienzeit ist und unsere Schulkinder daheim sind. Außerdem gehe ich gerne ins Freibad schwimmen, wenn es die Zeit erlaubt. Wenn sich dann der Herbst nähert, kommt ein neues Farbenspiel der Natur. Die Blätter färben sich, das Obst reift, im Garten wird alles abgeerntet und alles bereitet sich auf den nächsten Winter vor. Unsere Tiere kommen wieder heim in den Stall und man ist froh, wenn draußen genug Futter war und alle wieder gesund zurück sind. Auch der Winter hat seine schönen Seiten, wenn auch die eisige Kälte und der hohe Schnee nicht immer so einfach sind. Rodeln, und Schifahren, Schneeburg- oder Schneemannbauen gehört hier dazu. Es ist ein besonderes Erlebnis, den Kindern dabei zuzusehen oder selbst mitzumachen. Gerade in der Landwirtschaft erleben wir sehr intensiv den Wechsel der Jahreszeiten, weil wir mit der Natur doch noch am meisten verbunden und verwurzelt sind. Trotzdem soll es uns immer ein Anliegen sein, die Natur zu achten und das ganze Jahr über die Natur um uns herum bewusst wahrzunehmen. Man nimmt es vielleicht oft als zu selbstverständlich, dass rundherum Wiesen, Wälder und auch meist schöne Bäche sind. Ich finde es immer wieder schön, wenn jemand zu Besuch kommt und die Landschaft rund um unseren Hof bewundert. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein großer Spielplatz gleich beim Haus ist, z. B. zum Baumhausbauen, zum Krebse suchen, zum Spielen mit Steinen und Gestalten von Steingebilden im Bach. Außerdem sind die vielen Tiere im Freien immer wieder ein toller Anblick, egal ob Kühe, Kälber oder der Hahn mit seinen Hennen. Gerne zeigen unsere Kinder, vor allem, als sie noch kleiner waren, ihre Tiere den Freunden und Freundinnen und freuen sich am Staunen und der Begeisterung dieser Kinder. Die Natur bietet einen Spielraum, der nicht eingeengt ist (außer durch gewisse Verbote unsererseits).

Ich wünsche uns allen, dass wir uns immer wieder besinnen, wie viel Schönes unsere Natur, die Schöpfung für uns bereithält. Und ich hoffe, dass auch wir Erwachsene viele Momente des Staunens und Freuens empfinden beim Beobachten oder Lauschen.

 

(Aus dem Buch „Aus dem Leben, für das Leben“)