© by Christiana Zöchling

Spuren 1

Ja, wir alle hinterlassen Spuren. Positive oder auch weniger positive. Und wir tragen Spuren in uns, die andere hinterlassen haben. Manchmal positive, aber auch viele negative. Alle diese Spuren haben uns geformt, zu dem Menschen, der wir heute sind.

Wir handeln manchmal unbewusst danach und oft fragen wir uns, was uns dazu gebracht hat, in dieser Weise zu agieren. Immer wieder passieren uns diese unerklärlichen Handlungen. Wir lieben, leben, lachen und weinen, nach diesen Spuren, weil sie eingefahren sind. Weil sie nie hinterfragt wurden und weil sie uns oft gar nicht bewusst sind.

Werden sie uns bewusst, werden die tiefen Furchen, die sie hinterlassen haben, kleiner, niedriger, nicht mehr so dominant. Dafür kommen täglich neue Spuren dazu. Nicht nur Schöne.

Deshalb wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass die Spuren, die ich in anderen hinterlasse nur solche sein mögen, die von meiner Liebe und Wertschätzung zeugen.

 

Spuren 2

Ganze Trampelpfade, tief und augetreten, finden sich in meinem Herz. Die Spuren anderer, wie Müll liegen gelassen, entlang dieser Wege, zeugen von vielen Begegnungen. Aber sie haben mich auch geformt. Zu dem gemacht, der ich heute bin. Verletzt und verletzlich, stark und schwach, liebevoll und manchmal auch hartherzig und kalt. Manche Spuren zeugen von meinen ausgefochtenen Kämpfen, von meinen ungeträumten Träumen und von meinen ungelebten Wünschen.

Denn auch die gibt es.

Mein Herz liebt und möchte geliebt werden, aber meine tiefen spuren verhindern eine bequeme Fahrt dorthin.

 

Spuren 3

„Deine Spuren im Sand“,

ja, „die ich gestern“, oder war es vorgestern, „noch fand“.

Wie schnell doch manche Spuren verwischen?

Wie schnell manche alles vergessen, was ihnen gestern noch wichtig war.

Und schon ist die Spur, die man meinte hinterlassen zu haben, verschwunden.

Unwiederbringlich!

Nur die Spuren im eigenen Herz lassen sich meist nicht so leicht löschen.