© by Margit Lashofer

 

Unsere Kinder – unsere Lehrmeister

 

Peter Rosegger, der bekannte Heimatdichter, schrieb: „Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir lesen und in das wir schreiben sollen.“ 

Diese Zeilen sind mir wieder einmal untergekommen und beschäftigen mich sehr. Wir können, vorausgesetzt, wir wollen, so vieles von Kindern (egal ob eigenen oder fremden) lernen. Kinder sehen die Welt noch mit anderen Augen wie wir Erwachsenen. Wir übersehen so vieles rund um uns herum. Jasmin entdeckte z.B. eine schöne Herzform auf einer kleinen gefrorenen Eisplatte. Ich hätte sie nicht gesehen. Gemeinsam haben wir dann das Kunstwerk betrachtet. Das ist nur ein kleines Beispiel, wie Kinder ihre Umgebung wahrnehmen. Ich denke oft darüber nach, wann und wodurch man diese Sichtweise verliert. Aber man kann trotz aller Hektik doch immer bewusst langsamer treten und auch alles genauer rundherum betrachten und wahrnehmen. Auch die Freude der Kinder ist doch so etwas Besonderes. Lassen wir uns doch anstecken durch ihre Begeisterung und lernen wir von ihnen. Alle freuen sich, wenn wir von einem kleinen Baby angelächelt werden. Wie oft lächeln wir jemanden an, oder werden von unseren Mitmenschen angelächelt? Es tut doch so gut, freundliche Gesichter zu sehen, oder? Ich hoffe, dass auch wir in den Kindern Spuren hinterlassen. Immer im Gespräch bleiben mit den Kindern, ist meiner Meinung nach sehr wichtig und das auch leben, was man immer wieder „predigt“.

Denn Kinder merken sehr schnell, ob man sich selbst auch in gewissen Situationen so verhält, wie es von ihnen verlangt wird. Also versuchen wir mit viel Liebe und auch durch positives Vorleben in ihrem Buch unsere Spuren zu hinterlassen.

 

(Aus dem Buch: Texte und Gedanken für die Seele)