© by Christiana Zöchling

Am Höllgrabenbach

 Brackig, mehr braun als blau, dümpelt der kleine Bach vor sich hin. Zwischen riesigen Felsblöcken hat er sich in besseren Tagen seinen Weg geschwemmt. Nun sind seine kläglichen Überreste zwischen den Steinen eingepfercht, modern langsam dahin. Die moosig, grünen Felsen sind Zeugen dessen, dass hier schon lange kein Wasser die Steine blank gescheuert hat.

Zu beiden Seiten des Rinnsals steigt der Boden, mit Hainbuchen und anderen Laubbäumen dicht bewaldet, stetig der Anhöhe zu. Dichtes Blattwerk lässt nur selten den Waldboden und den Bachlauf von der Sonne küssen. Deshalb findet man hier auch keine Blumen entlang des Baches. Früher vielleicht, als die Bäume und Stauden noch jung waren, aber jetzt sind sie alle an Lichtmangel eingegangen. Nur ein paar unempfindliche Gräser, wuchern unter den Steinen und seitlich des Bachlaufes hervor.

Außer einem Frosch und ein paar lichtscheuen Käfern, konnte ich auch keine Tiere entdecken.

Trotzdem, oder gerade deshalb, wirkt der Anblick dieser Idylle beruhigend, geradezu Seele balsamierend, auf mich. Es gibt sie also noch, diese wundersamen Fleckchen Erde, wir sollten alles daran legen, sie uns zu erhalten.