© by Gaby Eder

Mein Vater

Wenn ich an meine Kindheit denke, hat mein Vater einen großen Platz darin.

Er gab mir viel Liebe und Geborgenheit.

Mein Vater war Schichtarbeiter und fuhr jahraus, jahrein mit seinem alten Rad zur Arbeit in die Fabrik.

Seine freien Stunden verbrachte er auf dem Bauplatz, wo er fleißig an seinem Häuschen baute.

An manchen Tagen durfte ich mitkommen. Ich saß dann hinter ihm auf dem „Packlträger“ seines Rades.

Diese Fahrten gehören zu den Erinnerungen meiner Kindheit, die mir sehr wertvoll sind.

Wenn ich heute meine Augen schließe, erlebe ich diese Zeiten – am Rad hinter meinem Vater sitzend – noch einmal:

Ich spüre den rauen Stoff von Vaters Mantel, höre den Wind links und rechts vorbeizischen, während ich hinter dem breiten Vaterrücken herrlich geborgen bin.

Die schönsten Autoausflüge habe ich in späteren Jahren nicht so genossen, wie damals diese Fahrten in der Gewissheit der Liebe und absoluten Nähe meines Vaters.

Ich danke meinem Vater im Himmel für meinen Vater auf Erden, der im zweiundneunzigsten Lebensjahr die große Reise in die Ewigkeit angetreten hat!