© by Blümel Johanna

Der verhinderte Spaziergang

Meine Katze Maja will hinaus.

Da ich gerade im Badezimmer bin, springt sie auf das Fensterbrett und ruft mich mit gurrenden Lauten.

Ich öffne das Fenster. Draußen schneit es. Ein kalter Wind weht ihr eine Handvoll Flocken ins Gesicht.

Maja bläst sich auf, kneift die Augen zusammen und schiebt sich rückwärts ins Badezimmer zurück. Sie springt vom Fensterbrett und folgt mir ins Schlafzimmer. Dort eilt sie wieder dem Fenster zu und zeigt mir: „Ich will raus!“

Ich meine zwar: „Hier schneit es auch“, Maja will jedoch ins Freie.

Ich öffne das Fenster. Ein kalter Windstoß bläst Maja mit einer kleinen Flockenwolke fast vom Fensterbrett. Sie kommt gar nicht zum Aufblasen, kneift nur die Augen zusammen und flüchtet ins Wohnzimmer.

Dort eilt sie zur Terrassentür und zeigt mir durch ihr Hin- und Herlaufen, „Hier gehe ich sicher raus“.

Ich öffne grinsend die Tür.

Ein kleines Schneegestöber hüllt Maja ein. Sie schüttelt sich, flüchtet ins Wohnzimmer zurück und parkt sich frustriert auf der Heizung ein. Jedoch – mit dem festen Vorsatz, den Spaziergang nachzuholen, sobald bei allen Wohnungsöffnungen Schönwetter herrscht.