© by Reinhard Schwarz

Während eines Bibliotheks-Seminars fällt mir eine kleine Statue auf.

 

Was tut das Pferd auf dem Kasten?

Da steht ein Pferd –
Ja, schau genau! –
ganz weiß,
der Rücken nur ist grau.

Es steht gespannt,
zum Sprung bereit,
die Hufe hoch
und prüft die Zeit.

der Blick erfasst
das Ziel so fern,
das es erreichen
möchte gern.

Gebläht die Nüster,
spitz das Ohr;
der Schweif, gewellt,
ragt waagrecht vor.

Es zögert noch,
ganz unbewegt,
den Kräfteeinsatz
überlegt.

Die Muskeln sind
komplett gespannt,
die rechte Technik
jetzt erkannt.

Gleich wird es sich
vom Boden heben,
pfeilschnell
durch die Lüfte schweben!

Da!

Und gleich!

Im Augenblick!

Ja, jetzt –

– steht es noch immer auf dem Kasten,
und ich glaub,
am Gipsrücken
liegt immer noch der Staub…